Op-Ed: Ist der Petrodollar in den letzten Zügen? - Michael Figueroa | MakroTranslations

Samstag, 28. Januar 2023

Op-Ed: Ist der Petrodollar in den letzten Zügen? - Michael Figueroa

Verfasst von Michael Figueroa über Bullion Exchanges

Es ist ungewiss, ob der Petrodollar vor dem Aus steht, aber er ist auf jeden Fall in Gefahr. Das Petrodollar-System bezieht sich auf die Praxis der Preisfestsetzung und des Handels mit Öl in US-Dollar. Dieses System besteht bereits seit mehreren Jahrzehnten und hat weltweit für eine große Nachfrage nach dem US-Dollar gesorgt.

In letzter Zeit gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass einige Länder wie China und Russland die Vorherrschaft des US-Dollars im Ölhandel und darüber hinaus in Frage stellen wollen. Dies könnte möglicherweise zu einer Verlagerung hin zu anderen Währungen führen, die für Öltransaktionen verwendet werden, wie der chinesische Yuan, der russische Rubel oder die vorgeschlagene stabile BRICS-Goldmünze. Es ist jedoch zu beachten, dass sich diese Situation noch in der Entwicklung befindet und es schwierig ist, genau vorherzusagen, wie sie sich in Zukunft entwickeln wird.

Russland, China und Saudi-Arabien nähern sich der Abschaffung des Petrodollars?


In den letzten Jahren wurde in geopolitischen Kreisen viel über den möglichen Niedergang des Petrodollars spekuliert, doch wurde dies bisher noch nicht offen zwischen führenden Politikern diskutiert. Mit der zunehmenden Fragmentierung der Welt wird die Diskussion jedoch immer häufiger geführt.

Kürzlich schrieb der ehemalige Experte für Repo-Geschäfte der New Yorker Fed, Zoltan Pozsar, einen Bericht, in dem er darlegte, wie Russland unter der Führung von Präsident Putin das westliche Finanzsystem stören könnte, indem es die Bezahlung von Ölexporten in Gold statt in Dollar verlangt. Dadurch würde Öl an Gold gekoppelt und "Petrogold" geschaffen. Pozsars Bericht verdeutlicht die schädliche Realität, die den USA droht, wenn der Petrodollar zusammenbricht.

Neben dem Bericht von Zoltan Pozsar, der auf die potenzielle Störung des westlichen Finanzsystems hinweist, hat Chinas Präsident Xi bei einem Treffen mit saudischen und GCC-Führern den Einfluss Chinas auf die Öl- und Gasreserven der OPEC+ weiter gefestigt. Dies wurde durch Xis Äußerungen über die Entstehung des "Petroyuan" deutlich, der Chinas wachsende Macht im Ölhandel untermauert.

Der saudi-arabische Finanzminister erklärte außerdem, dass das Land bereit sei, über den Handel in anderen Währungen als dem US-Dollar zu diskutieren, was die Möglichkeit einer Abkehr vom "Petrodollar" und einer Hinwendung zum "Petroyuan" noch verstärkt. Saudi-Arabien hat auch seine Bereitschaft bekundet, mit Indien Handel zu treiben und dabei die indische Rupie für den Nicht-Öl-Handel zu verwenden.

Warum sollten China oder Russland die Verwendung des Petrodollars beenden wollen?

Es gibt einige Gründe, warum China und Russland die Verwendung des Petrodollars im Ölhandel reduzieren wollen:

1. Verringerung der Abhängigkeit vom US-Dollar: Sowohl China als auch Russland haben ihre Besorgnis über ihre starke Abhängigkeit vom US-Dollar als Hauptwährung für den internationalen Handel zum Ausdruck gebracht. Indem sie die Verwendung ihrer eigenen Währungen im Ölhandel fördern, könnten sie ihre Anfälligkeit für Wertschwankungen des Dollars verringern und das internationale Ansehen ihrer eigenen Währung erhöhen.

2. Größere wirtschaftliche Macht: Die Verwendung ihrer eigenen Währungen im Ölhandel würde China und Russland mehr Einfluss auf die globalen Ölpreise und die Weltwirtschaft geben.

3. Verringerung des Einflusses der USA: Die Rolle des US-Dollars als Leitwährung im Ölhandel hat den USA erheblichen Einfluss auf die Weltwirtschaft verschafft. Indem sie die Verwendung des Dollars im Ölhandel reduzieren, könnten China und Russland den Einfluss der USA verringern und ihren eigenen erhöhen.

4.Verringerung der Auswirkungen von Sanktionen: Wenn sich der Ölhandel vom US-Dollar wegbewegt, wäre es für die USA schwieriger, Wirtschaftssanktionen als außenpolitisches Instrument einzusetzen, da sie weniger wirksam wären.

Schlussfolgerung

Abschließend lässt sich sagen, dass die Zukunft des Petrodollars ungewiss bleibt, da Länder wie China und Russland darauf drängen, im Ölhandel alternative Währungen zu verwenden. Dies könnte möglicherweise zu einer Abkehr vom US-Dollar und zu einer Hinwendung zu anderen Währungen wie dem chinesischen Yuan oder dem russischen Rubel führen.

Darüber hinaus sind auch Länder wie Saudi-Arabien offen für Gespräche über den Handel in anderen Währungen als dem US-Dollar, was die Möglichkeit einer Abkehr vom "Petrodollar" hin zum "Petroyuan" noch verstärkt. Es ist klar, dass die USA mit einer potenziell schädlichen Realität konfrontiert werden, wenn der Petrodollar zusammenbricht, weshalb die Zukunft des Petrodollars ein Thema bleibt, über das ständig diskutiert wird und das möglicherweise die globale geopolitische Landschaft in naher Zukunft umgestalten wird.