Großbritannien hat die Wehrpflicht bereits 1957 abgeschafft und viele europäische Länder sind diesem Beispiel gefolgt.
Doch wie Katharina Buchholz von Statista weiter unten ausführt, besteht in vielen Ländern der Welt immer noch eine Wehrpflicht.
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Diese Praxis ist aus vielen Gründen umstritten, unter anderem wegen der Ablehnung aus religiösen Gründen oder der Verweigerung von Militäreinsätzen aus Gewissensgründen.
In vielen Demokratien gibt es noch irgendeine Form der Wehrpflicht, aber viele setzen die Vorschriften nicht mehr in vollem Umfang durch, was zu einer Praxis der eingeschränkten Wehrpflicht führt, bei der nur eine Minderheit der dem Gesetz unterliegenden Personen tatsächlich eingezogen wird. In diesen Fällen werden großzügig Ausnahmen gewährt und/oder eine große Zahl von Männern und Frauen im wehrfähigen Alter aus allgemeinen Gründen als untauglich zurückgewiesen. In vielen Ländern besteht auch die Möglichkeit, sich durch Bestechung und Gefälligkeiten der Einberufung zu entziehen, was die tatsächliche Zahl der Wehrpflichtigen verringert.
In weniger als 30 Ländern müssen ganze Alterskohorten den Wehrdienst ableisten. Dazu gehören Kuba und Kolumbien in Lateinamerika, Angola, Eritrea und der Südsudan in Afrika sowie Finnland, Österreich und die Schweiz in Europa (wo es Zivildienstersatzprogramme gibt). Der Militärdienst für alle ist im Nahen Osten weiter verbreitet. Israel, wo sowohl Männer als auch Frauen ohne viele Ausnahmen für zwei bis drei Jahre zum Militär gehen, ist ein bekanntes Beispiel für diese Praxis.
In Asien besteht in Vietnam, Laos, Nord- und Südkorea sowie Taiwan nach wie vor eine allgemeine Wehrpflicht.
Während Südkorea regelmäßig im Zusammenhang mit der (wenn auch verschobenen) Einberufung von Kpop-Stars Schlagzeilen macht, hat Taiwan vor kurzem Pläne vorgestellt, die Wehrpflicht angesichts der Spannungen mit China auf ein Jahr auszudehnen.