Wozu benutzen Russland und China ihre militärische Überlegenheit? von Thierry Meyssan | MakroTranslations

Freitag, 5. Mai 2023

Wozu benutzen Russland und China ihre militärische Überlegenheit? von Thierry Meyssan

Im Gegensatz zu dem, was der Westen denkt, hat er die militärische Überlegenheit Russlands und Chinas nicht zu fürchten, aber schon den Einsatz ihrer militärischen Macht, um den Westen zu zwingen, seine unterschrieben Verpflichtungen zu erfüllen.


Der russische Außenminister Sergej Lawrow am 24. April 2023 als Vorsitzender des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen.

Russland und China besitzen Waffen, die denen des Westens weit überlegen sind. Russland hat den Krieg in Syrien gewonnen und steht kurz davor, in der Ukraine zu gewinnen. Trotz aller Bemühungen ist die NATO, die im Nahen Osten bereits durch Dschihadisten gescheitert ist, nicht in der Lage, die Realität auf dem Schlachtfeld umzukehren.

Die Denkweise der ehemaligen Kolonialmächte lässt sie glauben, dass Russland und China ihre militärische Überlegenheit nutzen werden, um dem Rest der Welt ihre Lebensweise aufzuzwingen. Das ist überhaupt nicht ihre Absicht, und das ist auch nicht das, was sie tun.

Moskau und Peking fordern weiterhin die Anwendung des Völkerrechts. Nichts mehr. Die Russen wünschen bei sich zu Hause in Ruhe zu leben, während die Chinesen hoffen, überall Handel treiben zu können.

Die Ereignisse in der Ukraine haben uns die Forderungen vergessen lassen, die Russland seit 2007 immer wieder wiederholt hat: Russland verlangt eigene Sicherheitsgarantien, besonders die Abwesenheit von Arsenalen von Drittländern, die bei seinen Nachbarn gelagert werden. Russland hat nicht die Mittel, um seine Grenzen, die größten der Welt, zu verteidigen. Es kann daher seine Sicherheit nicht gewährleisten, wenn sich feindliche Armeen an mehreren Fronten an seinen Grenzen versammeln, außer mittels der "Strategie der verbrannten Erde" von Marschall Fédor Rostopchin. Das war der Sinn aller Verhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands. Die UdSSR war dagegen, es sei denn, das „Neue Deutschland“ verpflichtete sich, keine NATO-Waffen im Osten zu lagern. Das war das Ziel aller Verhandlungen mit den ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten. Und das war wieder der Sinn der Verhandlungen mit allen Staaten der ehemaligen UdSSR. Moskau hatte nie etwas dagegen einzuwenden, dass sich ein Staat seine Verbündeten auswählt und schließlich der NATO beitritt. Es sprach sich jedoch immer dagegen aus, wenn die NATO-Mitgliedschaft auf dem Territorium eines Nachbarstaates die Einrichtung von NATO-Waffenbeständen mit sich brachte.