Washingtons strategische Überdehnung - Ted Galen Carpenter | MakroTranslations

Donnerstag, 28. September 2023

Washingtons strategische Überdehnung - Ted Galen Carpenter

Die Regierung Biden scheint entschlossen zu sein, sowohl gegenüber Moskau als auch gegenüber Peking eine äußerst konfrontative Politik zu verfolgen. Die Vereinigten Staaten von Amerika führen unter ihrer Führung in der NATO einen regelrechten Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine. Diese Initiative scheint in der Tat nur Teil eines größeren Plans zu sein, der darauf abzielt, Russland als Großmacht zu schwächen.

Die Konfrontation Washingtons mit der Volksrepublik China (VR China) ist noch nicht so intensiv, aber eine deutliche Abkühlung in den bilateralen Beziehungen ist zu erkennen. Biden hat die amerikanische Unterstützung für Taiwans De-facto-Unabhängigkeit eskalieren lassen, und Washington hat zahlreiche Schritte unternommen, um die wirtschaftliche und militärische Macht der VR China in Ostasien und weltweit einzudämmen. Die Vereinigten Staaten haben engere Sicherheitsbeziehungen zu Australien, Japan, Südkorea und den Philippinen geknüpft, mit dem klaren Ziel, China einzudämmen und von diesen Ländern explizite oder implizite Zusagen zu erhalten, den Vereinigten Staaten bei der Verteidigung Taiwans zu helfen.

Man könnte meinen, dass diese gleichzeitigen Konfrontationen mit zwei Großmächten selbst für den enthusiastischsten globalen Interventionisten eine volle Platte ergeben würden. Grundlegende Vorsicht würde dann gebieten, dass weniger wichtige Ziele und Verpflichtungen der USA in der ganzen Welt reduziert oder sogar gestrichen werden müssten. Es gibt jedoch keine Anzeichen dafür, dass die Regierung Biden irgendwelche Schritte in diese Richtung unternimmt. Stattdessen werden die peripheren Sicherheitsverpflichtungen der USA ausgeweitet. Dieser Ansatz ist eine perfekte Blaupause für eine strategische Überdehnung mit möglicherweise katastrophalen Folgen.