Zum Auftakt einer neuen Handelswoche, die in Übersee beginnt, hat Gold nun seine Abwärtstrendlinie nach oben durchbrochen, und wir werfen einen Blick auf den explosiven Silberchart.
16. Oktober (King World News) - James Turk: Der große Sprung bei den Edelmetallen am Freitag war für viele ein Weckruf, Eric, und das zu Recht. Es ist eine Botschaft von Mr. Market, die auf die Psychologie der Anleger abzielt, welche versucht, Sie in Bärenmärkten investiert zu halten und in Bullenmärkten an der Seitenlinie zu halten - das genaue Gegenteil von dem, was Anleger tun sollten.
In Bärenmärkten gibt ein großer Kurssprung dem hartnäckigen, aber fehlgeleiteten Bullen die vergebliche und unangebrachte Hoffnung, dass sich der Trend nach oben dreht und die Kurse zu neuen Bullenmarkt-Höchstständen führen wird. In Bullenmärkten nutzt Mr. Market die Psychologie der Anleger auf andere Weise aus, und Gold und Silber befinden sich in Bullenmärkten.
Ihr Bullenmarkt begann im Jahr 1913, als die Federal Reserve gegründet wurde. Damals waren 20,67 Papierdollar/Münzen für eine Unze Gold einlösbar, und Silberdollarmünzen zirkulierten frei im ganzen Land...
In Bullenmärkten veranlassen große Preissprünge die Anleger oft dazu, auf Rückschläge zu warten, um zu kaufen, anstatt die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die jüngsten Preise für lange Zeit oder - im Falle der Edelmetalle - überhaupt nie wieder erreicht werden. Wer rechnet wirklich damit, jemals wieder Gold unter 35 $, 100 $ oder gar dem Tiefststand vom Dezember 2015 von 1046 $ pro Unze kaufen zu können?
Und hier ist mein Punkt, Eric, der im Moment wirklich eine unbeantwortbare Frage ist. Werden wir in einigen Jahren auf den Oktober 2023 zurückblicken und feststellen, dass dies das letzte Mal war, dass wir Gold unter $1900 pro Unze kaufen konnten?
Das wird natürlich nur die Zeit zeigen, aber schauen Sie sich die Welt um uns herum an. Dann bedenken Sie, dass Gold und Silber seit Tausenden von Jahren Geld sind und jede Inflation, Deflation, große und kleine Kriege sowie jedes gebrochene Versprechen von Politikern und ihren Dienern in den Zentralbanken überlebt haben, die den nicht enden wollenden Berg von Fiatwährungsschulden finanzieren.
Gemessen an der Erhaltung der Kaufkraft ist das eine beeindruckende Bilanz der Edelmetalle. Und die Charts sowohl von Gold als auch von Silber sehen gut aus.
Betrachten wir zunächst die kurzfristige Grafik des Tagesschlusskurses von Gold, so können wir feststellen, dass der Schlusskurs vom Freitag den Abwärtstrendkanal durchbrochen hat, der mit dem Höchstkurs vom Mai begann.
Gold hat die rote Abwärtstrendlinie nach oben durchbrochen
Gold stößt nun an seinen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt, den viele als Schlüsselindikator betrachten. Der Goldpreis liegt weiterhin unter der Marke von $1950, die ich bereits seit fast einem Jahr als wichtigen Widerstandspunkt bezeichnet habe.
Wir werden früh genug sehen, ob Gold diese Widerstände überwinden kann. Sollte dies der Fall sein, ist mit einer Flutwelle von Fiat-Währungen zu rechnen, die in den Goldmarkt strömen wird. Ich halte es immer noch für mindestens 50 % wahrscheinlich, dass Gold in diesem Jahr in US-Dollar gemessen ein Rekordhoch erreicht und sich damit den Rekorden oder Beinahe-Rekorden anschließt, die es in anderen Fiat-Währungen bereits erreicht hat.
Hier ist mein langfristiger Silberchart der wöchentlichen Schlusskurse, der den KWN-Lesern bekannt vorkommen wird.
Silbers massive umgekehrte Kopf-Schulter-Formation
Der große Kurssprung vom Freitag lässt den kurzen Einbruch unter die 22 $-Marke in diesem Monat wie eine Täuschung aussehen, und wahrscheinlich ist es auch eine - genau wie die beiden kurzen Einbrüche unter die 22 $-Marke in der linken Schulter des Silberchartmusters. Die nächste Hürde für Silber liegt bei 24 $, dem wichtigsten Widerstand, den ich seit dem letzten Jahr im Auge habe.
Bislang ist der Dollar im Vergleich zu anderen Fiat-Währungen weiterhin stark. Das liegt an den Zinsunterschieden zu anderen Ländern, wobei der sprunghafte Anstieg des Dollars in der letzten Woche eine reflexartige Reaktion auf geopolitische Ereignisse war.
Diese Preisbewegungen bei den Edelmetallen und dem Dollar zeigen, dass in einem wackeligen Bankensystem viel Fiatwährungsliquidität nervös umherschwappt, während sie nach einem sicheren Ort sucht. Früher oder später wird diese Kaufkraft die Fiat-Währungen verlassen, Eric, und sie wird im sichersten Zuhause landen, nämlich in physischem Gold und physischem Silber und nicht in ihren Papierformen.