Wie die meisten anderen Anleger habe ich viele Jahre damit verbracht, nach Informationsquellen zu suchen, die es mir ermöglichen, die Teeblätter des Investierens zu lesen, um einen Gewinn zu erzielen. Ich habe Tausende von Dollar ausgegeben, um mich bei einem Guru nach dem anderen anzumelden, nur um herauszufinden, dass sie nur ihre Dienstleistungen verkaufen. Oftmals hätte ich viel mehr Geld verdient, wenn ich das, was sie zu kaufen empfahlen, geshortet hätte.
Ich war von Natur aus ein Contrarian. Ich war nicht aus Genialität ein Contrarian, ich habe einfach erkannt, dass wir fast immer von allen belogen werden. Ich habe zwischen Juli 1968 und März 1970 zwanzig Monate lang in Vietnam gedient und bald festgestellt, dass Krieg nicht nur sehr teuer ist, sondern dass wir auch nicht dafür bezahlen.
Wenn Sie mir nicht glauben, nennen Sie mir eine einzige Steuererhöhung, um die rund sieben Billionen Dollar zu bezahlen, die der weltweite Krieg gegen den Terrorismus kostet. Ich kann es nicht, Sie können es nicht. Es ist einfach da.
Ich bin nicht per se ein Goldfan. Mir war nur klar, dass, wenn die USA nicht für die Kosten des Vietnamkriegs aufkommen, dies ein riesiges Minus für den Wert des US-Peso sein musste. Mit der Zeit begann ich ab 1969 Gold und Silber zu kaufen. Gold kostete $35 pro Unze und Silber $1,29. Beide wurden von der Regierung festgelegt. Man konnte alle 20-Dollar-Goldstücke, die jeweils knapp eine Unze Gold enthielten, für 40 Dollar kaufen. Silbermünzen mit 90%igem Silbergehalt, die vor 1965 datiert waren, konnte man leicht im normalen Wechselgeld finden. Als ich über den Besitz von Gold und Silber als Schutz gegen die Entwertung des Dollars sprach, glaubte jeder, mit dem ich sprach, ich hätte den Verstand verloren. Schließlich war der Dollar so gut wie Gold.
Dann, im Januar 1980, versuchten einige der Leute, die ich versucht hatte, vom Wert des Besitzes einer Absicherung gegen den Dollar zu überzeugen, mich zu überreden, mehr Gold und Silber zu kaufen. Leute, die Gold bei $200 oder $300 pro Unze hassten und die wussten, dass der Kauf von Silber bei $16 pro Unze die Tat eines Verrückten war, sagten mir, ich besäße nicht genug. Also verkaufte ich direkt vor dem Höchststand vom 21. Januar Silber zu $ 50,25 und Gold zu $ 875.
Aus Versehen hatte ich mich in einen Contrarian verwandelt. Ich glaubte, dass es funktionierte, aber mir fehlte immer noch die Fähigkeit, die Stimmung unter den Anlegern in Bezug auf verschiedene Anlagen zu messen. Es gibt Dutzende von Möglichkeiten, die Stimmung zu messen, aber der beste und genaueste Stimmungsindikator, den ich je gefunden habe, ist der Daily Sentiment Indicator.
Der DSI wird von Jake Bernstein von Network Press herausgegeben. Im Grunde ist der DSI eine Zahl zwischen null und 100, die die Stimmung der Anleger von Rohstoff-Futures misst. Null würde bedeuten, dass jeder Anleger im bekannten Universum den Rohstoff hasst. 100 würde bedeuten, dass alle Anleger im bekannten Universum den Rohstoff lieben.
Bitte beachten Sie, dass Network Press den DSI nur für Rohstoffe veröffentlicht. Das hat in letzter Zeit zu einer interessanten Situation geführt. Ich verwende den DSI, um festzustellen, wann Gold und Silber im Begriff sind, von einer Baisse zu einer Hausse zu wechseln oder umgekehrt. Er misst nicht die Stimmung gegenüber Rohstoffaktien. Das ist wichtig zu wissen, auch wenn die Preise von Gold- und Silberaktien meistens den Preisen von Gold und Silber folgen.
Ich habe ein Top bei Silber an dem Tag ausgerufen, an dem es im April 2011 fast die 50 $-Marke erreichte. Bis auf den Tag. Dutzende anderer Autoren wollen Investoren glauben machen, dass sie GURUs sind, aber nur wenige haben jemals etwas mit großer Genauigkeit vorhergesagt. Ich bin kein Guru, aber ich verfolge den DSI. Am 25. April 2011 war der DSI bullischer als am 21. Januar 1980. Man muss kein Guru sein, wenn man den DSI abonniert.
Zusammen mit einigen anderen Autoren, die wahrscheinlich klüger sind als ich, hat mich die extreme Negativität gegenüber Rohstoffaktien in den letzten Jahren beunruhigt. Offensichtlich hat die Stimmung gegenüber Gold- und Silberaktien, ja allen Rohstoffaktien, im Vergleich zum Rohstoffpreis oder zum allgemeinen Aktienmarkt einen neuen Tiefstand erreicht. Gold- und Silberaktien sind im Vergleich zu Gold und Silber so niedrig wie seit fünfzig Jahren nicht mehr. Das ist jetzt negativ.
Aber die Verfolgung des DSI zeigte ein interessantes Maß für die Stimmung gegenüber Gold. Am 1. März, einem Freitag, schoss Gold um etwa 40 $ in die Höhe. Der DSI für Gold stieg von 69 auf 78 und lag in den nächsten sieben Tagen weiter leicht im Plus, da Gold jeden Tag ein neues Allzeithoch erreichte. Doch am 9. Tag, dem 12. März, fiel der Goldpreis um 20 $. Der DSI fiel von 83 auf 75, fast so viel, wie er am 1. März mit einem Anstieg um 40 $ zugelegt hatte.
Der DSI zeigt mir, dass die Anleger dem Anstieg des Goldpreises sehr skeptisch gegenüberstehen. Dies spiegelt sich auch in den Preisen von Rohstoffaktien wider. In der ersten Woche des Goldpreisanstiegs seit Monatsbeginn stieg mein Account um 15 %, was die zunehmende Hausse widerspiegelt. Doch obwohl wir uns in unmittelbarer Nähe des Allzeithochs befinden, das zuletzt am 8. März erreicht wurde, ist die Stimmung bei Gold und Silber auf den Stand vor Beginn der Rallye zurückgegangen.
Das nennt man "die Mauer der Sorge erklimmen".
Bei Gold und Silber hat es einen schönen Anstieg gegeben. Der Markt ist immer noch skeptisch, und selbst bei einer leichten Korrektur werden alle bärisch.
Das ist eine gute Sache. Meiner Meinung nach werden diese Märkte noch viel höher steigen.