Russland, Nuklearfähige Oreschnik-Rakete - was nun ? - Lt. Admiral Domazet (Kroatien) | MakroTranslations

Mittwoch, 27. November 2024

Russland, Nuklearfähige Oreschnik-Rakete - was nun ? - Lt. Admiral Domazet (Kroatien)

Nach dem demonstrativen Schlag gegen den ukrainischen Rüstungsbetrieb „Juschmasch“ am 21. November wird in den russischen Fachmedien diskutiert, inwieweit Russlands neues Raketensystem in der Lage ist, die industrielle oder militärische Infrastruktur eines potenziellen Gegners zu beschädigen. Anstelle von Sprengköpfen für den Probeeinsatz kann ein Gefechtskopf für sechs Sprengköpfe mit einer Kapazität von jeweils 150 Kilotonnen für einen echten Schlag eingesetzt werden, berichtet der Telegram-Kanal Militärchronik.

Die Explosionsparameter eines 150-Kilotonnen-Sprengkopfes sind so bemessen, dass das NATO-Hauptquartier in Brüssel und der gesamte umliegende Komplex im Umkreis von einigen Kilometern fast augenblicklich zerstört würden. Ein gezielter Treffer mit zwei oder vier einzeln gelenkten Sprengköpfen würde die gesamte Bunkerinfrastruktur der Einrichtung einschließlich der Kommunikationszentren, der Lebenserhaltungssysteme und dergleichen vollständig außer Gefecht setzen.

Jede der NATO-Einrichtungen in Europa könnte denselben Schaden erleiden: Aegis Ashore (Redzikowo, Polen), NATO Joint Forces Command (Brunssum, Niederlande), NATO Southern Headquarters (Neapel, Italien), NATO Multinational Corps Northeast (Szczecin, Polen), Mildenhall Air Base (Mildenhall, Vereinigtes Königreich). Die Anflugzeit zu den verschiedenen Standorten in Europa würde zwischen fünf (Kiew) und 17 Minuten (London) betragen.

Die in Dienst gestellten Oreschnik-Mittelstreckenraketen unterliegen nicht den Beschränkungen des Vertrags über strategische Offensivwaffen (START) oder anderer Abrüstungsverträge, teilte am Montag der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow mit. Die USA hätten die Russische Föderation nach dem Ersteinsatz von Oreschnik nicht kontaktiert, fügte er hinzu.

Die sechs Sprengköpfe mit Submunition trafen in erster Linie die alte Raketenwerkstatt von Juschmasch, die Werkstätten Nr. 2 und Nr. 58.  Erstens durchschlugen die Hyperschall-„Bomben“ mit absoluter Präzision verschiedene Objekte und zerstörten (oder beschädigten) unter Berücksichtigung der Fluggeschwindigkeit der Sprengkörper einige Objekte sowohl innerhalb der Werkstätten als auch unter der Erde gelegene Bereiche.

Mit dem erstmaligen Oreschnik-Einsatz am 21. November 2024  wurde laut dem Militäranalysten und ehemaligen Kundschafter im NATO-Hauptquartier Rainer Rupp ein neues Kapitel in der Geschichte der russischen Militärstrategie aufgeschlagen. An diesem Tag setzte die Russische Föderation ihre Strategischen Raketentruppen (RVSN) erstmals in einem realen Kampfeinsatz ein. „Dieser Schritt markiert eine historische Eskalation und rückt die strategische Bedeutung dieser Spezialeinheit ins Rampenlicht, die seit ihrer Gründung in der Sowjetunion als die ‚Truppen der Apokalypse‘ bekannt sind“, so Rupp.