Der US-Analyst und ehemalige Waffeninspekteur der Vereinten Nationen, Scott Ritter, nimmt im exklusiven Interview mit GEGENPOL Stellung zu den Aussagen von NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Rutte hatte behauptet: "Jetzt sind wir noch sicher, aber nicht mehr in 4 bis 5 Jahren. Wenn ihr es nicht tut [massiv aufrüsten – Anm. d. Red.], dann fangt an Russisch zu lernen oder geht nach Neuseeland." Ritters Reaktion darauf: "Sie müssen nicht anfangen, Russisch zu lernen. Was für eine dumme Bemerkung. Es wäre schön, Russisch zu lernen, denn in 4 bis 5 Jahren wird Europa hoffentlich friedlich mit Russland koexistieren und sich vom Joch der NATO-Unterdrückung befreien. Ich glaube nicht, dass die NATO noch lange überleben wird. Sie kann es sich nicht leisten zu überleben. Sie hat keine Mission, die ihren Namen verdient."
Ritter hinterfragt die Logik der NATO-Führung, wonach die Mitgliedstaaten ihre Militärausgaben auf 5 Prozent des BIP steigern müssen: "Es gibt kein einziges europäisches Land, das sich das leisten kann. Und wofür? Für eine künstliche Bedrohung. Es gibt überhaupt keine Bedrohung durch Russland. Russland ist einzig und allein damit beschäftigt, seine Mission in der Ukraine zu erfüllen. Wir haben jetzt einen amerikanischen Präsidenten, der zu Recht anerkennt, dass der Krieg in der Ukraine durch die unverantwortliche NATO-Erweiterung ausgelöst wurde. Und ich glaube, dass diese neue Trump-Regierung eine Art Vereinbarung mit der russischen Regierung treffen wird, um die Kämpfe in der Ukraine noch in diesem Jahr zu beenden."