"Die amerikanischen Truppen werden sich auf jeden Fall aus Europa zurückziehen. Wir haben eine strategische Entscheidung getroffen, uns aus Europa zurückzuziehen. Wir werden nicht zulassen, dass die NATO in Zukunft eine treibende Kraft der amerikanischen Außenpolitik und der nationalen Sicherheitspolitik ist. Die amerikanischen Stützpunkte in Deutschland werden auf jeden Fall aufgelöst. Es ist nur eine Frage des Zeitpunkts." – So analysiert der US-Militärexperte und ehemalige UN-Waffeninspekteur, Scott Ritter, die Zukunft der US-amerikanischen Militärbasen in Europa.
Den Fall Polens sieht Ritter jedoch komplexer: "Polen ist meines Erachtens eine andere Frage, denn Seth sprach bei seinem Besuch in Polen nicht nur vom Verbleib amerikanischer Truppen, sondern vielleicht sogar von der Verlegung einiger Truppen aus Deutschland nach Polen. Bis die ukrainischen Grenzfragen geklärt sind. Ich denke aber, dass sich die Vereinigten Staaten zu diesem Zeitpunkt auch aus Polen zurückziehen werden."
Ritter begründet: "Die Trump-Administration glaubt, dass die europäische Sicherheit ein Problem der Europäer ist und dass die Vereinigten Staaten dabei keine Rolle spielen sollten. Wir sind nicht der Weltpolizist, und wir sind nicht hier, um eure Rechnungen zu bezahlen. [...] Wir werden ein Europa nicht unterstützen, das Russland als Bedrohung ansieht. Europa hat also die Wahl, entweder sich selbst zu ruinieren und sich wirtschaftlich und geopolitisch irrelevant zu machen, oder auf den Friedenszug aufzuspringen und zu lernen, mit Russland zu leben."