Illegale Einwanderung in die Schweiz hat sich 2022 fast verdreifacht | MakroTranslations

Samstag, 21. Januar 2023

Illegale Einwanderung in die Schweiz hat sich 2022 fast verdreifacht

Die illegale Einwanderung in die Schweiz hat sich im vergangenen Jahr fast verdreifacht, teilte die Regierung am Donnerstag unter Berufung auf den jüngsten Zustrom afghanischer und marokkanischer Migranten mit.

Die Zahl der wegen illegaler Einwanderung festgenommenen Personen stieg von 18.859 im Jahr 2021 auf 52.077, teilte das Bundesamt für Zoll und Grenzschutz mit. Im Jahr 2020 waren es noch 11.043.

Der sprunghafte Anstieg der Zahlen zwischen Dezember 2021 und Dezember 2022 "ist hauptsächlich auf die irreguläre Einreise von Migranten in die Schweiz über die Ostgrenze sowie über die Südgrenze zurückzuführen", so das Amt unter Berufung auf die Übergänge aus Österreich bzw. Italien.

"Bei den illegal in die Schweiz eingereisten Migranten handelt es sich hauptsächlich um afghanische und marokkanische Staatsangehörige."

Die Zahl der wegen des Verdachts auf Menschenschmuggel festgenommenen Personen lag im vergangenen Jahr bei 476 und damit auf dem gleichen Niveau wie 2021 mit 478 Festnahmen.

Die Schweiz mit ihren 8,7 Millionen Einwohnern, darunter 2,2 Millionen Ausländer, ist einer der 27 Staaten im europäischen Schengen-Raum mit offenen Grenzen. Daher gibt es an den Grenzen zu den Nachbarländern Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich und Liechtenstein keine Passkontrollen.

Die am Donnerstag veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die illegale Einwanderung während der Pandemie zurückging, aber in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 wieder anstieg, nachdem die meisten Länder die Beschränkungen für Covid-19 aufgehoben hatten.

Ein großer Zustrom wurde insbesondere aus Österreich verzeichnet, berichtete die Schweizer Nachrichtenagentur ATS.

Sie zitierte Grenzbeamte, die sagten, dass viele Menschen, die in die Schweiz einreisen, eine österreichische Asylverfahrenskarte zur Identifizierung verwenden.

Die jungen Menschen, oft Afghanen, wollten in der Regel nach Frankreich oder Großbritannien weiterreisen, hieß es.

Zwei Drittel der Festnahmen wegen illegaler Einwanderung im Jahr 2022 erfolgten in den letzten fünf Monaten des Jahres.

Im vergangenen September vereinbarten Bern und Wien einen Plan zur Bekämpfung der illegalen Migration an der schweizerisch-österreichischen Grenze, insbesondere durch die Verfolgung von Menschenschmugglern und durch gemeinsame Patrouillen in grenzüberschreitenden Zügen.

Im Oktober erklärte das Staatssekretariat für Migration (SEM), dass vor allem Serbien zu einem Ausgangspunkt für Migranten geworden sei.

"Die Zahl der illegalen Einwanderer, die in die an den Westbalkan angrenzenden europäischen Länder einreisen, ist in den letzten Monaten stark angestiegen. Mit bis zu 1'100 Personen pro Woche, die an der Ostgrenze aufgegriffen werden, ist auch die Schweiz stark von diesem Migrationsstrom betroffen", heisst es in einer Mitteilung.

Laut SEM wurden im Jahr 2022 rund 24'000 Asylgesuche gestellt.

Darin nicht enthalten sind die fast 73'000 ukrainischen Flüchtlinge, die seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar letzten Jahres in der Schweiz vorübergehenden Schutz erhalten haben.