Professor Joseph Tainter ist ein amerikanischer Anthropologe und Historiker. Er studierte Anthropologie an der University of California, Santa Barbara, und an der Northwestern University, wo er 1975 seinen Doktortitel erhielt. Seit 2012 hat er eine Professur im Fachbereich Umwelt und Gesellschaft an der Utah State University inne.
In diesem Interview spricht Professor Tainter über die Thesen seines viel beachteten Werks "The Collapse of Complex Societies", 35 Jahre nach dessen Veröffentlichung im Jahr 1988. Sein Buch gehört zu den großen Klassikern der Untersuchung des Zusammenbruchs. Meiner Meinung nach ein Werk, dessen Qualität und Relevanz mit Grenzen des Wachstums vergleichbar ist.
Link zu seinem Buch: https://www.abebooks.com/book-search/title/collapse-of-complex-societies/author/tainter/%C3%A2%C2%81%C2%A0
Wir diskutieren mit Prof. Tainter über die folgenden Punkte:
1) Was ist "Kollaps"? Was ist "Komplexität"?
2) Können Sie Ihre Theorie der abnehmenden marginalen Erträge über die Komplexität erklären?
3) Was war am Weströmischen Reich besonders "komplex"?
4) Warum ist das Weströmische Reich kollabiert, während das Oströmische Reich nicht kollabiert ist?
5) Warum glauben Sie, dass die westliche Gesellschaft seit 1500 Jahren NICHT kollabiert ist? Warum ist sie in den letzten 200 Jahren NICHT kollabiert?
6) Welche bedeutenden Beispiele für abnehmende marginale Erträge über die Komplexität hinweg können Sie in der globalen modernen Gesellschaft beobachten?
7) Was halten Sie von "Grenzen des Wachstums" von Meadows et. al?