Wirtschaftssanktionen sind gleichzeitig ineffektiv und grausam - Ted Galen Carpenter | MakroTranslations

Freitag, 28. April 2023

Wirtschaftssanktionen sind gleichzeitig ineffektiv und grausam - Ted Galen Carpenter

Die Regierung von Joe Biden rühmt sich immer wieder damit, wie erfolgreich die internationalen Sanktionen waren, um Russland für die Invasion in der Ukraine zu bestrafen. Doch diese Prahlerei ist zunehmend hohl, sowohl was das Ausmaß der internationalen Einigkeit als auch den Erfolg der Sanktionen angeht. Anstatt eine Erfolgsgeschichte zu sein, wird die von den USA geführte Sanktionskampagne gegen Russland schnell zu einem weiteren Beispiel für eine chronisch gescheiterte Taktik.

Die Propaganda der Regierung über die weit verbreitete weltweite Unterstützung stützt sich in erster Linie auf zwei Resolutionen zur Verurteilung der Invasion, die die UN-Vollversammlung im März 2022 und im Februar 2023 verabschiedet hat. Beide Resolutionen waren jedoch rein symbolische, zahnlose Maßnahmen. Sie verpflichteten die Mitgliedsstaaten nicht zu irgendwelchen Maßnahmen. Dennoch widersetzte sich mehr als ein Fünftel der UN-Mitglieder, darunter so wichtige Akteure wie China, Südafrika und Indien, dem Druck Washingtons und stimmte mit Nein oder enthielt sich der Stimme.

Ein anschaulicherer und substanziellerer Hinweis auf die mangelnde Bereitschaft von Ländern, die sich nicht bereits in Washingtons geopolitischer Umlaufbahn befinden, sich dem Kreuzzug gegen Moskau anzuschließen, ist ihre Weigerung, Wirtschaftssanktionen zu verhängen. Mit Ausnahme des NATO-Blocks und der seit langem von den USA abhängigen Staaten in Ostasien gibt es auf der Weltkarte fast keine Länder, die Strafmaßnahmen ergriffen haben. Besonders auffällig ist die fehlende Unterstützung im gesamten Nahen Osten, Afrika und Lateinamerika.