Vor einigen Jahrzehnten waren Limousinen in jeder größeren Stadt zu finden. Die luxuriösen Stretchfahrzeuge brachten ihre Insassen zu Vorstandssitzungen, Penthäusern, Nachtclubs und Sportveranstaltungen. Doch irgendwann verschwand die Limousine erst langsam und dann immer schneller aus den Straßen der Städte und wurde von schwarzen SUVs verdrängt.
In den 1970er und 1980er Jahren dominierte die Stretch-Limousine den Luxus-Chauffeurdienst. Nach mehreren Börsencrashs, dem ersten 1987, dem zweiten Anfang der 2000er Jahre und dem dritten 2008, verlor das Luxusverkehrsmittel seine Beliebtheit bei vermögenden Privatpersonen.
Langsam aber sicher wurde das Stadtauto in den 2000er Jahren zum Fahrzeug der Wahl. Dann verlangten die Reichen nach Cadillac Escalade und Chevrolet Suburban sowie Mercedes S-Klassen, während die Nachfrage nach Stretchlimousinen einbrach.
Heute werden die Chauffeurdienste von "schwarzen SUVs, Bussen und Vans" dominiert, so die NYTimes.
"Das Limousinengeschäft ist nicht mehr das Limousinengeschäft Ihres Vaters", sagte Robert Alexander, Präsident der National Limousine Association (NLA).
Nach Angaben der NLA machen Stretchlimousinen etwa 1 % der landesweit von Chauffeurdiensten angebotenen Dienstleistungen aus, vor zehn Jahren waren es noch 10 %.
"Die Stretchlimousine ist - wie sagt man noch gleich? - verschwunden wie der Dodo-Vogel", sagte Alexander.
Alexander wies darauf hin, dass ein weiterer Faktor, der zum Beinahe-Aussterben von Limousinen beitrug, das Aufkommen von Ride-Hailing-Plattformen wie Uber und Lyft vor über einem Jahrzehnt war. Diese Plattformen haben die Nachfrage nach luxuriösen SUV-Chauffeurdiensten in die Höhe schnellen lassen und den Stretchlimousinenmarkt weiter verkleinert.
Es ist klar, dass die Limousinenbranche in den letzten Jahrzehnten einen drastischen Wandel vollzogen hat. Und der nächste Schritt, den die Limousinenbranche unternimmt, sind die luxuriösen Sprinter-Vans.
Matthew Daus, Anwalt und ehemaliger Kommissar und Vorsitzender der New York City Taxi and Limousine Commission, erklärt, dass die Limousinenbranche nach der Pandemie in die Autobus- und Charterbranche vorgedrungen ist.
Die Stretch-Limousinen sind vorerst verschwunden, aber die luxuriösen Chauffeurdienste florieren weiterhin. Nur die Art der Beförderung hat sich geändert. Und in einem Land, in dem die progressive Politik eine landesweite Verbrechenswelle in den großen Ballungsräumen ausgelöst hat, würde es niemand, der bei Verstand ist, wagen, mit einem fahrenden Ziel herumzufahren.
Mit Blick auf die Zukunft könnte die Verbreitung selbstfahrender Autos in den kommenden Jahrzehnten auch die professionellen Chauffeure aussterben lassen.