Am 12. Januar hat der britische Premier Sunak Kiew besucht und ein Sicherheitsabkommen für die Ukraine versprochen. Selenskij bezeichnet das als historisch. Da sollte er mal in Warschau nachfragen, was das wert sein kann.
Mit den Versailler Verträgen nach dem Ersten Weltkrieg hatte London dem von England neu definierten Staat Polen versprochen, für seine Sicherheit einzustehen. Diese Zusage war vornehmlich gegen das Deutsche Reich gerichtet. England hat daraufhin Polen ermuntert, gegenüber dem Deutschen Reich eine kompromisslose Haltung einzunehmen, die letztlich zum Einmarsch der Wehrmacht und zum Zweiten Weltkrieg führte. England hat sein Versprechen insofern eingehalten, indem es dem DR nach dem Einmarsch den Krieg erklärte. Es folgte aber keine konkrete Unterstützung Polens. England schickte nur seine Bombenflugzeuge und die haben die Stadt Wilhelmshafen bombardiert. Weitere Kriegshilfen für Polen erfolgten nicht. Dennoch hatte England seine Ziele erreicht.
Polen wurde 1939 überrannt und zwischen Stalin und Hitler aufgeteilt an der zuvor vereinbarten Grenzlinie. Somit war Englands Ziel erreicht, dass das DR und die Sowjetunion eine gemeinsame Grenze hatten. Bemerkenswert daran ist, dass England zwar dem DR den Krieg erklärte, während der Einmarsch Stalins von der anderen Seite unbeanstandet blieb. Der Staat Polen existierte nicht mehr, aber es gab fortan eine polnische Exilregierung mit Sitz in London. Dieser Vorgang hat zwei Seiten. Es war von Anfang an klar, dass England Polen nicht schützen kann. Weder nach Westen, noch nach Osten. In London war aber bekannt, dass Stalin plante, sich einen Teil Polens anzueignen.