Es wird keinen friedlichen Weg zu einer westfälischen Weltordnung geben. Schnallen Sie sich an – es wird eine holprige Fahrt werden.
Ein neues Buch des Wissenschaftlers Glenn Diesen, The Ukraine War & The Eurasian World Order, das Mitte Februar erscheint, stellt die entscheidende Frage des jungen 21. Jahrhunderts: Wird der Hegemon eine neue geopolitische Realität akzeptieren oder wird er es wie Kapitän Ahab bei Moby Dick machen und uns alle in die Tiefen eines – nuklearen – Abgrunds ziehen?
Besonders poetisch ist, dass die Analyse von einem Skandinavier durchgeführt wird. Diesen ist Professor an der Universität von Südostnorwegen (USN) und Mitherausgeber der Zeitschrift Russia in Global Affairs. Er war an der Higher School of Economics in Moskau tätig und arbeitete eng mit dem unnachahmlichen Sergej Karaganow zusammen.
Es versteht sich von selbst, dass die europäischen MSM ihn nicht anrühren werden; wütende Rufe – “Putinista!” – überwiegen, auch in Norwegen, wo er ein Hauptziel der Cancelkultur ist.
Das ist jedoch irrelevant. Was zählt, ist, dass Diesen, ein umgänglicher, stets höflicher Mann und ein äußerst scharfsinniger Gelehrter, zur Elite gehört, die die Fragen stellt, auf die es wirklich ankommt; unter anderem, ob wir auf eine eurasisch-westfälische Weltordnung zusteuern.
Neben einer akribischen Dekonstruktion des Stellvertreterkriegs in der Ukraine, die die offizielle NATO-Erzählung auf erschütternde Weise mit bewiesenen Fakten entlarvt, bietet Diesen eine prägnante, leicht zugängliche Mini-Geschichte darüber, wie es dazu kam.