Die österreichische Verteidigungsministerin hat davor gewarnt, dass es in Europa zu tagelangen Stromausfällen kommen könnte, bei denen ein Drittel der Bürger nicht in der Lage wäre, sich "selbst zu versorgen".
Klaudia Tanner äußerte sich in einem Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin Die Welt.
"Die Frage ist nicht, ob er (der Stromausfall) kommt, sondern wann er kommt", sagte Tanner und machte dafür den Krieg in der Ukraine verantwortlich.
"Für Putin sind Hackerangriffe auf westliche Stromnetze ein Mittel der hybriden Kriegsführung. Wir dürfen nicht so tun, als sei dies nur eine Theorie. Wir müssen uns auf Stromausfälle in Österreich und Europa einstellen", fügte sie hinzu.
Das österreichische Bundesheer will bis zum Jahr 2025 100 autarke Baracken errichten, die sich bei einer schwerwiegenden Unterbrechung der Energieversorgung mindestens zwei Wochen lang selbst versorgen können.
Tanner wies darauf hin, wie unvorbereitet die Europäer auf lähmende, lang andauernde Stromausfälle sind, indem sie warnte: "Ein Drittel der Bürger wäre spätestens am vierten Tag eines Stromausfalls nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen."
Während Wladimir Putin der bequeme Sündenbock bleibt, haben andere darauf hingewiesen, dass die übermäßige Abhängigkeit Europas von "grüner Energie" und die Abschaltung traditioneller Kohle- und Kernkraftwerke einer der Hauptgründe für das erhöhte Risiko von Stromausfällen ist.
In Deutschland beispielsweise sind nur noch drei Kernkraftwerke in Betrieb, und die Abgeordneten mussten sogar über eine Verlängerung ihrer Laufzeit bis 2023 abstimmen, nachdem zuvor die Abschaltung geplant war.
Wie wir bereits berichtet haben, drohen die Deutschen, die in Erwartung einer Unterbrechung der Gasversorgung elektrische Heizgeräte kaufen, enorme Nachfragespitzen zu verursachen, die zu großflächigen Stromausfällen führen könnten.
"Wenn jeder zu Hause einen Heizlüfter einschalten würde, müssten wir die bestehende Netzstruktur in jeder Straße fast verdoppeln", sagte Peter Lautz, der Chef der Stadtwerke Wiesbaden Netz.
Vor dem Wintereinbruch kündigten Städte in ganz Deutschland an, Sport- und Messehallen als "Wärmestuben" zu nutzen, um frierenden Bürgern zu helfen, die sich die explodierenden Energiekosten nicht leisten können.
Der Spitzenfunktionär der Grünen, Winfried Kretschmann, sorgte Anfang des Jahres für Kontroversen, als er den Deutschen vorschlug, Waschlappen zu benutzen, anstatt zu duschen, und teure Öko-Heizungen zu kaufen, die für den Durchschnittsbürger unerschwinglich sind.