Europa erstickt in Wein: EU beschließt "Krisenmaßnahmen" zur Rettung der Erzeuger - ZeroHedge | MakroTranslations

Montag, 26. Juni 2023

Europa erstickt in Wein: EU beschließt "Krisenmaßnahmen" zur Rettung der Erzeuger - ZeroHedge

Einem neuen Bericht der Europäischen Kommission zufolge leidet die europäische Weinindustrie unter der sinkenden Nachfrage, die auf die derzeitige Inflation bei den Lebensmittel- und Getränkepreisen zurückzuführen ist, in Kombination mit einer soliden Ernte 2022, die dazu führt, dass die Weinkeller bis zum Rand gefüllt sind. 

Die Weinproduktion auf dem Kontinent ist im vergangenen Jahr um 4 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, während die Weinbestände im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt um 2 % höher waren. Der Rückgang der Weinnachfrage war in Portugal mit einem Minus von 34 % am stärksten. Auch in Deutschland ging die Nachfrage um 22 %, in Frankreich um 15 %, in Spanien um 10 % und in Italien um 7 % zurück. 

Und es kommt noch schlimmer für die Erzeuger, wie die Kommission feststellte:

"Gleichzeitig sind die Weinausfuhren der EU im Zeitraum Januar bis April 2023 um 8,5 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, was zu einem weiteren Anstieg der Lagerbestände beigetragen hat."

Das Zusammentreffen dieser Faktoren "führt zu Absatzschwierigkeiten für die Winzer und Erzeuger in der EU, zu einem Rückgang der Marktpreise und folglich zu erheblichen Einkommensverlusten, insbesondere in bestimmten Regionen, die am stärksten von diesen Entwicklungen betroffen sind", warnte die Kommission. 


Weiter heißt es:

"Die Situation ist in der EU sehr uneinheitlich, und das Ungleichgewicht zwischen dem verfügbaren Angebot und der Nachfrage konzentriert sich eher auf bestimmte Regionen und Weine. Am stärksten betroffen sind Rot- und Roséweine aus bestimmten Regionen Frankreichs, Spaniens und Portugals, aber auch andere Weine und/oder Mitgliedstaaten könnten in bestimmten Erzeugungsgebieten auf ähnliche Schwierigkeiten stoßen."

Als Reaktion auf das Überangebot an Wein auf dem Kontinent und die Krise auf Erzeugerebene hat die Kommission "vorübergehende Marktmaßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass der unverkaufte Wein den gesamten Binnenmarkt belastet und die Erzeuger daran hindert, ausreichende Lagerkapazitäten für die neue Ernte zu finden."