Kissingers ‚Sino-Sowjetische Spaltung 2.0‘ ist zum Scheitern verurteilt - Drago Bosnic | MakroTranslations

Freitag, 28. Juli 2023

Kissingers ‚Sino-Sowjetische Spaltung 2.0‘ ist zum Scheitern verurteilt - Drago Bosnic

Kissingers Handlungsspielraum war trotz der allgemeinen Herzlichkeit seiner Gastgeber äußerst gering. Peking ist sich der wütenden Feindseligkeit und der ständig wachsenden Sinophobie in Washington DC sehr wohl bewusst, ebenso wie der Tatsache, dass die kriegslüsterne maritime Weltmacht ihren Kurs so schnell nicht ändern wird.

Geschrieben von Drago Bosnic, unabhängiger geopolitischer und militärischer Analytiker

Vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert schickten die Vereinigten Staaten unter der Nixon-Regierung ihren damaligen Außenminister Henry Kissinger nach China, um die berüchtigte chinesisch-sowjetische Spaltung auszunutzen, die beinahe zu einem ausgewachsenen Krieg zwischen Moskau und Peking eskaliert wäre.

Der „kalte Krieg“ zwischen den beiden bis dahin eng verbündeten kommunistischen Mächten war ein strategisches Geschenk an den politischen Westen unter Führung der USA, denn die kriegslüsterne Thalassokratie fürchtete sich vor der Aussicht, einem riesigen eurasischen Monolithen gegenüberzustehen, der sich von Ostdeutschland bis nach Vietnam erstreckte. Der sich anbahnende ideologische Konflikt zwischen der poststalinistischen Sowjetunion und dem maoistischen China wurde von den USA in hohem Maße (miss-)gebraucht, um die Folgen der demütigenden Niederlage der völkermörderischen US-Aggression in Indochina abzumildern, wo Millionen von Menschen bei ihren wahllosen Angriffen auf Vietnam, Laos und Kambodscha getötet wurden.