Das gefährliche Spiel des Bergbaus - Marin Katusa | MakroTranslations

Sonntag, 13. Oktober 2024

Das gefährliche Spiel des Bergbaus - Marin Katusa

Die Bergbauindustrie befindet sich in einer gefährlichen Lage.

Seit Jahren haben die Bergbauunternehmen die Exploration und neue Projekte zurückgeschraubt, während sie ihre Aktionäre mit Geld überschütten.

Kurzfristiger Gewinn geht vor langfristiger Nachhaltigkeit, was die Voraussetzungen für in die Höhe schießende Metallpreise und kritische Materialengpässe schafft.

Die Frage ist nur, sind Sie darauf vorbereitet?

Große Bergbauunternehmen zahlen fette Dividenden


Die Bergbauunternehmen sitzen auf riesigen Bargeldreserven.

Und anstatt dieses Kapital zur Sicherung ihrer Zukunft zu verwenden, schütten sie es an die Aktionäre aus.

Es ist dasselbe Schema, mit dem die Öl- und Gasunternehmen vor fast einem Jahrzehnt Kapital in den Sektor gelockt haben.

Die nachstehende Grafik zeigt die jährlichen Dividenden, die von in Nordamerika, Europa und Australien börsennotierten Unternehmen des Metall- und Bergbausektors an ihre Aktionäre ausgeschüttet werden.


Im Jahr 2022 erreichten die Bergbaudividenden einen Spitzenwert von 75 Mrd. USD. In diesem Jahr wurden bisher über 50 Mrd. USD an die Aktionäre ausgezahlt.

Die Botschaft ist klar: Die Investoren haben das Sagen, und sie wollen schnelle Renditen.

Doch hier liegt das Problem: Während die Aktionäre Geld scheffeln, ziehen sich die Bergbauunternehmen bei wichtigen Investitionen zurück.

Bis 2027 werden die Ausgaben für neue Projekte und Erweiterungen voraussichtlich um 24,6 % auf nur 77,6 Mrd. USD sinken, gegenüber 102,9 Mrd. USD im Jahr 2024.


Dies ist eine Krise, die sich anbahnt. Für einen Wirtschaftszweig, dem es ohnehin an langfristigen Investitionen mangelt, ist dieser Trend geradezu katastrophal.

  • Die Bergbaudividenden erreichten im Jahr 2022 einen Höchststand von 75 Milliarden Dollar.
  • Die Investitionsausgaben werden bis 2027 um 24,6 % sinken.

Indem sie sich auf die Ausschüttung an die Aktionäre konzentrieren, verkaufen die Bergbauunternehmen ihre Zukunft Stück für Stück.

Die Angebotsverknappung ist unvermeidlich


Die Folgen der unzureichenden Investitionen zeigen sich allmählich, und wenn der Damm bricht, wird es hässlich werden.

Wenn das Angebot die Nachfrage nicht decken kann, explodieren die Preise.

Schauen Sie sich nur einmal Kupfer an, das für die Energiewende unverzichtbar und für alle Bereiche von Elektrofahrzeugen bis zur Infrastruktur entscheidend ist. Doch die Bergbauunternehmen handeln nicht schnell genug, um der drohenden Angebotsknappheit zu begegnen.

Bis 2028 wird die Kupfernachfrage das Angebot übersteigen, was zu massiven Defiziten führen wird.

Und es geht nicht nur um Kupfer. Metalle, die jahrelang unter dem Radar geflogen sind, wie Zink, werden innerhalb des nächsten Jahrzehnts vor ähnlichen Versorgungskrisen stehen.

Und vergessen wir nicht Lithium, das Rückgrat der EV-Revolution.

Es wird erwartet, dass bis 2028 Versorgungslücken bei diesem wichtigen Metall entstehen, da sich Überschüsse in Defizite verwandeln.

Wenn das passiert, werden die Preise durch die Decke schießen, und Anleger mit Beteiligungen an Lithium- und Kupferunternehmen können davon profitieren.

Die nachstehende Grafik zeigt das aktuelle und das prognostizierte Angebot-Nachfrage-Szenario für Lithium.


Und hier ist das gleiche Angebot-Nachfrage-Szenario für Kupfer:


Beide Metalle haben die Chance, in den nächsten zehn Jahren überdurchschnittliche Wachstumsraten zu erzielen.

Auch wenn der Markt die Bergbauunternehmen kurzfristig mit höheren Preisen belohnt, spielen sie ein gefährliches Spiel, wenn sie sich nicht auf das Unvermeidliche vorbereiten.

Unterinvestitionen in diese Metalle werden katastrophale Folgen haben, nicht nur für die Bergbauindustrie, sondern für die Weltwirtschaft.

Es geht um alles, von der Elektrifizierung bis hin zu Infrastrukturprojekten, die zum Stillstand kommen.

Die Angebotsverknappung ist nicht eine Frage des Ob, sondern des Wann. Und wenn es soweit ist, werden die klugen Köpfe bereits so positioniert sein, dass sie den vollen Nutzen daraus ziehen können.

Ein perfekter Sturm für die Metallpreise


Die Weigerung der Industrie, in neue Projekte zu investieren, wird zu einem Teufelskreis aus höheren Preisen und weniger verfügbaren Ressourcen führen.

Der Knackpunkt ist folgender: Anstatt Geld in neue Minen zu stecken, setzen die Bergbauunternehmen auf Konsolidierung.

Wir haben dies bereits bei der Übernahme von Filo Corp. durch BHP und Lundin Mining gesehen (ein schöner zweistelliger Gewinn für die Abonnenten von Katusa's Resource Opportunities).

Diese Übernahmen sind zwar in einem risikoaversen Umfeld sinnvoll, aber sie tragen absolut nichts zur Lösung des eigentlichen Problems bei - der schwindenden Reserven.

Die Wahrheit ist, dass die großen Bergbauunternehmen kleinere Unternehmen schlucken, ohne dass ein wirkliches neues Angebot geschaffen wird.

Auf dem Papier sieht das zwar gut aus, aber das eigentliche Problem wird dadurch nicht gelöst.

Und der Bau neuer Minen ist nicht nur teuer, sondern auch sehr zeitaufwändig.

Selbst wenn die Bergbaubetriebe morgen damit beginnen würden, ihre Ausgaben zu erhöhen, würde sich die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage über Jahre hinweg nicht schließen lassen.

Der Branche läuft die Zeit davon, und je länger sie zögert, desto schmerzhafter werden die Folgen sein.

Einige argumentieren, dass eine Verknappung den Bergleuten sogar zugute kommen könnte, weil sie die Preise in die Höhe treibt. Doch das ist eine kurzsichtige Sichtweise.

Wenn Materialien zu teuer werden, entwickeln nachgelagerte Industrien Innovationen, um ihre Abhängigkeit von ihnen zu verringern.

Man denke nur an Kobalt - einst ein Star auf dem Markt für Elektroautobatterien, wird es nun aufgrund der explodierenden Preise zunehmend verdrängt.

Das gleiche Schicksal könnte Kupfer, Lithium oder Zink ereilen, wenn die Bergbauunternehmen nicht handeln.

Ein Bullenmarkt für Metalle


Die Besessenheit der Bergbauindustrie von Aktionärsausschüttungen hat die Voraussetzungen für eine massive Angebotsverknappung geschaffen, und wenn diese eintritt, wird sie den Markt umkrempeln.

Metalle wie Kupfer und Lithium werden einen massiven Preisanstieg erleben, da die Nachfrage das Angebot übersteigt.

Und während die Bergbauunternehmen versuchen, die wachsende Nachfrage zu befriedigen, werden kluge Investoren bereits Kasse machen.

  • Investitionen in den Bergbau werden bis 2027 voraussichtlich um 24,6 % sinken.
  • Bei kritischen Materialien wie Kupfer und Lithium wird es bis 2028 zu Engpässen kommen.
  • Auch bei Zink, das oft übersehen wird, wird es im kommenden Jahrzehnt zu einer Versorgungskrise kommen.

Die Zeichen stehen auf Sturm. Die globale Energiewende, die Urbanisierung und die Entwicklung der Infrastruktur lassen sich nicht aufhalten.

Die einzige Frage, die bleibt, ist, ob die Bergbauindustrie mithalten kann.