Es war einmal am Fluss Don, in der südlichen Steppe der heutigen Ukraine, als der Großkönig von Persien, der mächtige Dareios, an der Spitze des mächtigsten Heeres, das je auf der Erde versammelt war, eine rätselhafte Nachricht von einem Feind erhielt, den er verfolgte: dem Nomadenherrscher Idanthyrsus, König der Skythen.
Ein skythischer Gesandter kam ins persische Lager und hatte einen Vogel, eine Maus, einen Frosch und fünf Pfeile dabei.
Dann verließ er das Lager in aller Eile.
Der schlaue Dareios deutete die Botschaft so, dass die Skythen bereit waren, sich den Persern zu unterwerfen.
Nicht so schnell. Es war an Dareios‘ ranghöchstem außenpolitischen Berater Gobryas, der zufällig auch sein Schwager war, den Code zu knacken:
„Wenn ihr Perser euch nicht in Vögel verwandelt und in die Luft fliegt oder in Mäuse und euch in die Erde eingräbt oder in Frösche und in Seen springt, werdet ihr nie wieder nach Hause kommen, sondern hier in diesem Land bleiben, nur um von skythischen Pfeilen getroffen zu werden.“
Nun, anscheinend beweist diese Geschichte aus den Tiefen der vorseidenen Straßen den strategischen Albtraum einer Kriegsführung gegen schwer fassbare nomadische Pferdebogenschützen in den eurasischen Steppen.
Aber das könnte auch eine Geschichte über den Krieg gegen unsichtbare Stadtguerillas in Sandalen und mit Panzerfäusten sein, die in den Trümmern des Gazastreifens versteckt sind; blitzschnelle Minikommandos, die aus Tunneln auftauchen, um Merkava-Panzer zu treffen und zu verbrennen, bevor sie im Untergrund verschwinden.