Simbabwe hat seinen lokalen Dollar, der nach weniger als fünf Jahren des Bestehens zusammengebrochen war, durch eine neue goldgedeckte Währung ersetzt. Dies ist der jüngste Schritt, den die Regierung von Präsident Emmerson Mnangagwa unternimmt, um das jahrzehntelange Währungschaos zu beenden.
"Ab heute werden die Banken die derzeitigen Simbabwe-Dollar-Guthaben in die neue Währung umtauschen, die Simbabwe Gold (ZiG) heißen wird", sagte der Gouverneur der Zentralbank, John Mushayavanhu, auf einer Pressekonferenz am 5. April.
Diese Maßnahme soll "Einfachheit, Vertrauen und Berechenbarkeit" im Finanzsystem Simbabwes fördern, fügte er hinzu, als er die neuen bunten Banknoten vorstellte. Die Banknoten, die mit Goldbarren und den berühmten Felsen des Landes verziert sind, gibt es in acht Stückelungen von 1 bis 200 ZiG. Die Simbabwer haben 21 Tage Zeit, die alte Währung umzutauschen. Der offizielle Anfangskurs wurde auf 1 Dollar für 13,56 ZiG festgelegt.
Die Zentralbank kündigte außerdem eine drastische Senkung ihres Zinssatzes von 130% auf 20% an.
Das Land im südlichen Afrika hat eine der höchsten Inflationsraten der Welt, die im März offiziell bei 55 % lag, nachdem sie letztes Jahr während einer Hyperinflation, die die Ersparnisse vernichtete und die Wirtschaft zerstörte, dreistellige Werte erreicht hatte.
Die Landeswährung hat im vergangenen Jahr fast 100 % ihres Wertes gegenüber dem US-Dollar verloren. Am 6. April wurde der simbabwische Dollar laut Zim Price Check zu rund 30.000 US-Dollar und auf dem Schwarzmarkt zu 40.000 US-Dollar gehandelt.
John Mushayavanhu, Gouverneur der Zentralbank von Simbabwe, gab zu, dass das Gelddrucken den simbabwischen Dollar zerstört hat. "Wir wollen eine solide und stabile Landeswährung... es hilft nicht, Geld zu drucken", sagte er.
Die neue strukturierte Währung, die seit dem Ende des Goldstandards im Jahr 1971 einzigartig ist, "wird durch einen Korb von Devisenreserven und Edelmetallen, hauptsächlich Gold, gedeckt sein. Die ZiG wird jederzeit durch einen Korb aus Devisenreserven und Edelmetallen, vor allem Gold, verankert und vollständig abgesichert sein, den die RBZ als Teil der Naturalabgaben erhält und in den Tresoren der Zentralbank aufbewahrt", sagte Mushayavanhu.
Simbabwe verfügt über große Vorkommen an Gold und anderen Edelmetallen, die nach offiziellen Angaben im Januar fast 25 % der Exporte ausmachten. Experten bezweifeln jedoch, dass das Land über genügend Reserven verfügt, um die neue Währung im Falle von Goldpreisschwankungen zu stützen.
Präsident Emmerson Mnangagwa inspizierte die Reserven der Zentralbank, in deren Tresorräumen sich 1,1 Tonnen Gold befinden sollen. Darüber hinaus verfügt die Bank über fast 1,5 Tonnen im Ausland sowie über 100 Millionen Dollar in bar und wertvolle Mineralien wie Diamanten, die bei einer Umwandlung in Gold weitere 0,4 Tonnen ausmachen würden. Insgesamt beläuft sich der Wert der Reserven auf 285 Millionen Dollar.
"Je größer die Reserven sind, desto größer ist natürlich das Vertrauen und die Fähigkeit, die eigene Währung gegen Schocks zu verteidigen", sagte der Wirtschaftswissenschaftler Prosper Chitambara.