Die Medien hier in Neuseeland verbreiteten vor ein paar Tagen die Meldung, dass der Preis von Butter über den Zeitraum eines Jahres um 50 % gestiegen sei. In Neuseeland, dem Land von Milch und Honig. Dabei ist Neuseeland nach wie vor der zweitgrößte Butterproduzent der Welt.
Das Land produziert weit mehr Butter als die Bürger jemals konsumieren können. Wie können da die Preise steigen? Um 50 %! Was ist da passiert? Nun, eigentlich gar nichts. Die Kühe geben nach wie vor Milch, die Molkereien produzieren nach wie vor die gleiche Menge an Butter. Und es ist nicht so, dass die Neuseeländer mehr Butter konsumiert hätten als bisher. Was also ist die Erklärung? Was ist das Problem?
Das Problem sind die deutschen Autos. Ja, tatsächlich. Frage: Was meinen Sie wie viel Butter oder wie viele Kiwifrüchte Neuseeland exportieren muss, um für einen einzigen Porsche zu bezahlen? Heute. Nicht früher. Denn vor 50 Jahren war das kein Problem. Damals konnten Sie nämlich in Neuseeland nicht einfach ein deutsches Auto kaufen. Sie mussten beweisen, dass Sie die Devisen hatten, um dafür zu bezahlen. Sie brauchten eine Genehmigung. Denn jeder Politiker, der bis zehn zählen konnte, wusste, dass, wenn jeder, der will, sich ein deutsches Auto kaufen kann, dann übersteigt das die Wirtschaftskraft dieses kleinen Landes.