Organisierte Verbrechergruppen haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, was durch den Aufstieg synthetischer Drogen, verschlüsselter Technologien und multinationaler Operationen begünstigt wurde.
So hat beispielsweise eine führende brasilianische Mafia neben ihren 40.000 Mitgliedern auch 60.000 Verbündete in 26 Ländern. Darüber hinaus diversifizieren kriminelle Akteure ihre Operationen zunehmend und engagieren sich in Aktivitäten wie Menschenschmuggel, Drogenhandel und der Unterwanderung von Lebensmittelversorgungsketten.
Diese Grafik von Dorothy Neufeld von Visual Capitalist zeigt die Brennpunkte der organisierten Kriminalität auf der ganzen Welt, basierend auf Daten des Global Organized Crime Index.
Methodik
Der Global Organized Crime Index analysiert 193 Länder nach dem Ausmaß ihrer kriminellen Aktivitäten. Er umfasst drei Hauptkomponenten:
Einfluss und Struktur der kriminellen Akteure: z. B. mafiöse Gruppen, kriminelle Netzwerke, staatlich eingebettete Akteure
Umfang und Auswirkungen des kriminellen Marktes: z. B. Waffenhandel, Heroinhandel, Menschenhandel
Widerstandsfähigkeit der einzelnen Länder gegenüber der organisierten Kriminalität: z. B. Justizsystem, Transparenz der Regierung
Insgesamt wurden die Länder auf einer Skala von 0 bis 10 nach dem Ausmaß bewertet, in dem Gruppen der organisierten Kriminalität die Kontrolle über ihre direkten wirtschaftlichen Aktivitäten ausüben.
Wo Gruppen der organisierten Kriminalität am mächtigsten sind
Im Folgenden werden die 30 wichtigsten Zentren der organisierten Kriminalität weltweit aufgeführt:
Mittel- und Südamerika weisen weltweit die höchste Konzentration an organisierter Kriminalität auf, wobei die kriminellen Aktivitäten in Venezuela und Kolumbien am weitesten verbreitet sind.
Die kriminellen Akteure sind insbesondere für schwere Erpressungspraktiken, Menschenschmuggel und illegalen Waffenhandel bekannt. Die Wirtschaftskrise in Venezuela, die Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen hat, hat zum Anstieg von Menschenschmuggel und -handel beigetragen, wobei die Opfer sogar über die kolumbianisch-venezolanische Grenze hinaus ins Visier genommen werden.
In Mexiko haben es kriminelle Akteure zunehmend auf die Lebensmittelindustrie abgesehen, unter anderem auf Avocados, Tortillas, Kartoffeln und Limetten.
Myanmar ist ebenfalls eine wichtige Drehscheibe für den Menschenhandel, und schätzungsweise 120.000 Opfer werden in Betrugszentren zur Zwangsarbeit eingesetzt. Diese Betrugszentren, die Milliarden von Dollar einbringen, operieren größtenteils entlang der Grenze zwischen China und Myanmar, wo die Opfer mit erheblichen Anreizen gelockt werden.
Inzwischen ist der illegale Waffenhandel in ganz Somalia weit verbreitet. Die Dschihadistengruppe al-Shabab hat die politischen und wirtschaftlichen Strukturen infiltriert und ist ein wichtiger Akteur im illegalen Waffenhandel. Schätzungen zufolge erwirtschaftet die Gruppe allein mit ihren Erpressungen jedes Jahr 100 Millionen US-Dollar.
Wenn Sie mehr über dieses Thema aus der Perspektive der Tötungsdelikte erfahren möchten, sehen Sie sich diese Grafik über die höchsten Tötungsraten der Welt nach Regionen an.